Wie KI-Systeme dazu beitragen können, die Biodiversität im heimischen Garten zu unterstützen
Die Ideenwerkstatt für Umweltschutz stellte bei der Saatgut-Tauschbörse faszinierende Anwendungsbereiche von Künstlicher Intelligenz vor.
Was scheinbar abstrakte Kunst mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat? Das erklärte Janis Klug, Referent in der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz – einer Initiative des Bundesumweltministeriums – bei der Saatgut-Tauschbörse in Berlin. In seiner interaktiven Präsentation stellte er faszinierende Anwendungsbereiche von Künstlicher Intelligenz im Umwelt- und Naturschutz vor.
Mit einem scheinbar bunten Kunstwerk wurden die Teilnehmenden gleich zu Beginn angeregt darüber nachzudenken, wie dieses Werk mit KI verknüpft sein könnte. Nach kurzer Raterunde stellte sich heraus, dass es sich eben nicht um abstrakte Kunst, sondern um einen Screenshot aus BirdNET handelte - einer App, die Vogelstimmen mithilfe von Audiodateien ermittelt.
Künstliche Intelligenz benötigt hochwertige Daten
Anschließend gab Janis Klug einen Impulsvortrag zu den verschiedenen Arten von Künstlicher Intelligenz und zeigte, in welchen Bereichen diese Technologien bereits Einzug in den Alltag vieler Menschen gehalten haben. Mit dem Beispiel der Bildklassifikation einer Kartoffel stellte er dar, wie künstliche neuronale Netze aufgebaut und trainiert werden. Dabei wurde deutlich, dass KI-Systeme zum Erhalt alter Kulturpflanzen auf hochwertige Daten angewiesen sind, die jedoch ohne menschliches Expertenwissen nicht erhoben werden können.
Für viele Teilnehmende gab es gleich mehrere Aha-Erlebnisse: Künstliche Intelligenz kann keine Auskunft über Pflanzenarten oder alte Sorten geben, wenn sie nicht zuvor mit dem Wissen von Expertinnen und Experten beziehungsweise Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern gefüttert wird. Das bedeutet, die Zivilgesellschaft kann Künstliche Intelligenz aktiv mit entwickeln. Grenzen und Chancen von KI wurden erkennbar.
KI kann beim Schutz bedrohter Arten unterstützen
Die abschließende Diskussionsrunde konzentrierte sich darauf, wie KI-Technologie Menschen aus der Kleingarten-Community dabei helfen kann, Gärten biodiverser zu gestalten und bedrohte Arten zu schützen. Einige Teilnehmende installierten sich direkt Apps zur Vogelbestimmung auf ihr Handy, mit dem Ziel diese nicht nur selbst zu nutzen, sondern auch, um im Familien- und Freundeskreis darauf aufmerksam zu machen.
Pflanzensamen und Wissen tauschen und teilen
Die Saatgut-Tauschbörse ist eine Mitmachaktion zum Tauschen von Pflanzensamen und Wissen von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Die passende Literatur für Balkonien, Schrebergarten, Urban Gardening oder Gartenarchitektur stand für Interessierte bereit.